FDP-Ratsfraktion wird Verlängerung von Johan Simons ablehnen.

Liberale wünschen sich Neustart beim Bochumer Schauspielhaus.

Felix Haltt, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Bochum
Felix Haltt, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Bochum

Die Intendanz von Johan Simons am Bochumer Schauspielhaus soll um drei Jahre verlängert werden. Darüber entscheiden demnächst der Kulturausschuss und der Stadtrat. "Wir werden der dreijährigen Verlängerung für Johan Simons nicht zustimmen", kündigt Felix Haltt, Vorsitzender der FDP-Ratsfraktion Bochum an. "Der Verweis auf die Beeinträchtigungen während der Corona-Pandemie und noch nicht umgesetzte Projekte überzeugen uns nicht. Da hätte man auch nur ein oder zwei Jahre dranhängen können. Zudem ist Simons während der Corona-Krise nicht durch besondere Innovation aufgefallen. Digitale Angebote sind am Bochumer Schauspielhaus eher schleppend angelaufen und kamen auch nicht besonders kreativ daher."

 Jacqueline Kraemer, sachkundige Bürgerin der FDP-Ratsfraktion im Kulturausschuss
Jacqueline Kraemer, sachkundige Bürgerin der FDP-Ratsfraktion im Kulturausschuss

"Johan Simons überzeugt ohne Zweifel das Feuilleton. Aber er hat das Bochumer Stammpublikum nicht mitgenommen. Die Abonnentenzahlen sind während seiner Intendanz kontinuierlich heruntergegangen. Momentan sind es gerade noch 1.936 Abonnements gegenüber 3.817 Abonnements in der Spielzeit 2019/2020. Und mit der Vertragsverlängerung ist die Talsohle womöglich noch gar nicht erreicht worden", befürchtet Jacqueline Kraemer, sachkundige Bürgerin der FDP-Ratsfraktion im Kulturausschuss. "Eine erfolgreiche Intendanz an einem Theater wie dem Bochumer Schauspielhaus zeichnet sich dadurch aus, dass es ein breites Angebot gibt, das möglichst viele Theatergänger mitnimmt. Wer nur auf kontroverse Inszenierungen setzt, verschenkt das Potential dieses Hauses und vergrault einen nicht unerheblichen Teil der Theatergänger."

 

"An wichtigen Bochumer Kulturinstitutionen wie dem Kunstmuseum und den Bochumer Symphonikern hat man einen Neuanfang mit frischen, kreativen und sympathischen Köpfen geschafft. Einen solchen Neustart hat man mit der Vertragsverlängerung für Simons leider verpasst", so Haltt und Kraemer abschließend.