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Taschengeldbörse demnächst auch in Bochum? (Ratsfraktion)

FDP/UWG-Fraktion will Realisierung prüfen lassen.

Bereits seit 2009 läuft in Solingen erfolgreich das Projekt 'Taschengeldbörse'. "Das Ziel einer Taschengeldbörse ist es, Jugendliche durch kleine Hilfstätigkeiten mit Senioren zusammen zu bringen", erläutert Felix Haltt, Mitglied der FDP/UWG-Fraktion im Jugendhilfeausschuss. "Senioren sind häufig auf Hilfen bei verschiedenen Tätigkeiten angewiesen und Jugendliche verdienen sich gerne ein Taschengeld. Bei den Tätigkeiten handelt es sich mal um Gartenarbeiten, mal um Einkaufshilfen oder Hunde ausführen. In Solingen beteiligen sich 600 Jugendliche im Alter zwischen 15 und 20 Jahren sowie 500 Senioren als Empfänger der Dienstleitungen an der Taschengeldbörse. Daher sollten wir auch in Bochum schauen, ob sich ein ähnliches Projekt nicht auch in Bochum realisieren lässt."

 

Bei den Tätigkeiten darf es sich ausschließlich um private Aktivitäten handeln, bei denen keine Regelmäßigkeit gegeben ist. Die Höhe des Taschengelds wird zwischen dem Jugendlichen und dem Empfänger der Dienstleistung ausgehandelt. Haltt: "Bei der Vergütung und beim zeitlichen Umfang gibt es zudem klare gesetzliche Grenzen, um einem Missbrauch der Taschengeldbörse als billige Arbeitsmarktbörse vorzubeugen." Die Landesregierung hat für die Einrichtung weiterer Taschengeldbörsen im NRW Fördermittel zur Verfügung gestellt.

 

Die Durchführung der Taschengeldbörse geschieht in Kooperation verschiedener Akteure. "In Oberhausen hat sich das Jugendparlament, das wir ja in Bochum leider nicht haben, für das Projekt stark gemacht. Mit im Boot sind bei den existierenden Taschengeldbörsen zudem freie Träger. Ein solches Projekt wäre auch für Bochum eine gesellschaftliche Bereicherung. Senioren, deren Enkel in anderen Städten wohnen oder gar keine Enkel haben, können so Hilfe im Alltag erhalten. Die Jugendlichen können hier eine wichtige soziale Funktion übernehmen und werden gleichzeitig für die Herausforderungen einer Altersgruppe sensibilisiert, zu der sie oft nur geringe alltägliche Berührungspunkte haben. Insgesamt kann ein solches Projekt das Miteinander der Generationen fördern", so Haltt abschließend.