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Neuorganisation der Bochumer Wochenmärkte gerät ins Stocken.

"Mit viel Schwung sollte die Neuorganisation der Wochenmärkte in Bochum angegangen werden. Handlungsbedarf gab es schon lange, denn das überalterte Format befindet sich nicht erst seit gestern auf einem absteigenden Ast. An mancher Stelle droht schon jetzt ein jähes Ende für diese auch gesellschaftliche Institution Markt. Die Organisation sollte aus den Amtsstuben des Ordnungsamtes hinaus an externen Sachverstand übergeben werden, der den nötigen frischen Wind auf Höhe der Zeit möglich macht. Im schlimmsten Falle droht aber jetzt ein laut- und wirkungsloses Auslaufen dieser Idee, denn der Fahrplan ist ins Stocken geraten", erklärt Marc Hövermann, Sachkundiger Bürger der Fraktion "FDP & DIE STADTGESTALTER" im Ausschuss Umwelt, Sicherheit und Ordnung.

 

"Eigentlich sollte der zuständige Ausschuss für Umwelt, Sicherheit und Ordnung bereits im Juni dieses Jahres die Ausschreibung für einen externen Dienstleister zur Organisation der Wochenmärkte auf den Weg bringen. Kurz vor der Sitzung wurde aber von Seiten der Verwaltung die Rolle rückwärts vollzogen. Der Tagesordnungspunkt verschwand von der Tagesordnung. Einen Beschluss oder gar eine inhaltliche Diskussion gab es nicht. Aus vergaberechtlichen Gründen müsse die Ausschreibung noch mal überarbeitet werden, so die Stadt. Was wie eine reine Formalität klingt, hat das Verfahren aber jetzt in Gänze für bislang satte vier Monate ausgebremst. Wann und ob überhaupt das Thema Wochenmärkte wieder in Gang kommt, scheint in den Sternen zu stehen", so Hövermann.

 

Hövermann weiter: "Es kann nicht sein, dass erst voll aufs Gas- und kurze Zeit später mit beiden Füßen auf das Bremspedal getreten wird. Wenn dann nach der Zeit des Wartens wieder schnell vorangetrieben wird, um keine Zeit mehr zu verlieren, kommt die inhaltliche Diskussion unter die Räder dieses Husarenrittes. Und inhaltlich muss bei der Vergabe noch Einiges nachgebessert werden. Wir wollen verbindlich in das Vertragswerk schreiben, dass örtliche Werbegemeinschaften oder eine Gemeinschaft von vor Ort tätigen Markthändlern eigene Marktformate aufziehen können. Zudem soll es unserer Ansicht nach keine Konkurrenzschutzklauseln für die Nutzung der Marktflächen zu anderen Zeiten geben. Damit wollen wir ein lokalverwurzeltes und vielfältiges Bild der Bochumer Wochenmärkte möglich machen. Eigentlich müsste man das verkorkste Verfahren zum Anlass nehmen, um die Idee gänzlich neu auf die Gleise zu setzen. So hätte man auch die Möglichkeit, die vorgesehene Monopolstellung eines einzelnen Konzessionärs durch eine Lösung mit mehr Wettbewerb unterschiedlicher Ideen und Konzepte zu ersetzen."

 

"Dass eine Neubelebung der Wochenmärkte auch in Bochum funktionieren kann, zeigt der Feierabendmarkt am Springer-Platz. Bochumer Wochenmärkte sollten in Zukunft nicht in teuren Standgebühren und starren Regelungen verharren, sondern sich zu attraktiven und bürgernahen 'Freihandelszonen' entwickeln, in denen auch gemütliches Verweilen zu einem leckeren Bier oder Wein möglich ist. Unsere Märkte sollen dabei offen für die Ideen der Anwohnerinnen und Anwohner sein", so Hövermann abschließend.