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Kiss+Ride für den Bochumer Hauptbahnhof gefordert.

"Wir kennen es fast alle. Wir bekommen auswärtigen Besuch, den wir kurz am Hauptbahnhof abholen wollen. Wir bringen unsere Eltern samt Urlaubsgepäck zum Zug. Oder wir verabschieden uns von unserem Partner, der berufsbedingt Wochenendpendler ist. In der Realität sieht es in Bochum doch dann so aus, dass viele PKW verbotenerweise die Hotelvorfahrt am Hauptbahnhof und den dortigen Schnellrestaurants benutzen oder sogar vor den Fußgängerüberweg in die Innenstadt halten, um Zugreisende aus- bzw. einsteigen zu lassen", erklärt Dennis Rademacher, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion "FDP & DIE STADTGESTALTER". "Dies führt dazu, dass es immer wieder Konfliktsituationen mit dem Bus- und Taxiverkehr gibt und auch Fußgänger und Radfahrer behindert oder gar gefährdet werden. Für mehr als 60 000 Reisende ist der Hauptbahnhof das Tor zu Bochum, da ist auf dem wuseligen Vorplatz kein Raum für haltende Autos."

 

Rademacher weiter: "Wir schlagen vor, ein Jahr lang ein "Kiss+Ride" hinterm Bochumer Hauptbahnhof im städtischen Parkhaus P6 am Buddenbergplatz einzuführen und zu testen, um dem illegalen Halten eine legale und verkehrlich sinnvollere Alternative entgegenzustellen. Kiss+Ride bedeutet, dass man für eine kurze Zeit kostenfrei mit dem Auto halten kann, um jemanden vom Hauptbahnhof abzuholen oder dort hinzubringen und sich kurz mit einem Kuss zu verabschieden sowie die Koffer auszuladen. Das Parkhaus am Buddenbergplatz bietet eine perfekte schrankenlose 'Bahnhofsvorfahrt' am Hintereingang und stört dort weder den Busverkehr noch Radfahrer und Fußgänger. Andere Städte wie zum Beispiel Freiburg bieten in deren Parksystem am Bahnhof für 20 Minuten kostenfreies Parken an. Wir glauben, dass in Bochum auch zehn bis fünfzehn Minuten ausreichen, da die Gleise in unmittelbarer Nähe zum P6 gelegen sind."

 

"Die konkrete Ausgestaltung kann wahrscheinlich erst erfolgen, wenn der provisorische Busbahnhof an der Ferdinandstraße wieder aufgelöst und an seinen angestammten Platz zurückverlegt wird. Will man aber das Kiss+Ride vernünftig aufziehen, muss das im Vorfeld auch geplant werden", so Rademacher. "Wir brauchen dann zum Beispiel eine auffällige und ausreichende Ausschilderung. Ebenso muss man das neue Angebot bekannt machen, zum Beispiel durch städtische Werbung in sozialen Medien. Besser man steigt jetzt schon in die Planungen ein, damit der Beginn nahtlos erfolgen kann."