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Supermarktparkplätze über Nacht für Anwohner öffnen. (Ratsfraktion)

Fraktion "FDP & DIE STADTGESTALTER" fordert neues Parkleitsystem für Parkhäuser.

Die Fraktion "FDP & DIE STADTGESTALTER" will den Parkdruck mit neuem Denken begegnen. "Die Stadt soll mit Supermärkten und Discountern in Kontakt treten, um deren Parkplätze nach Ladenschluss für die Anwohner freigegeben zu bekommen", fordert Dennis Rademacher, Ratsmitglied und verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion. In der Innenstadt will die Fraktion die Parkhäuser mit parkplatzscharfen Leitsystemen ausrüsten, um die Autos direkt in die freien Parkboxen zu führen.

 

"Der Parkdruck steigt und steigt. Das kostet den Bürgern nerven und auch bares Geld", kritisiert Rademacher mit dem Blick auf Ergebnisse des Forschungsinstitutes Inrix. Demnach verbringen deutsche Autofahrer 41 Stunden im Jahr mit der Parkplatzsuche, was Kosten in Höhe von 896 Euro verursacht. Der Parksuchverkehr führe ebenso zu Lärm, Abgasen und Stau. "In Bochum steigen die Zulassungszahlen von PKW von Jahr zu Jahr. Das Problem verschärft sich also."

 

Dieser angespannten Situation begegnet die Fraktion mit einer vorgeschlagenen Sofortmaßnahme. "Nach Ladenschluss verwaisen die Parkplätze der Discounter und Supermärkte. Den Parkraum kann man für Anwohner erschließen. Dafür muss die Stadt, da wo es Sinn macht, initiativ werden, in Kontakt mit den Unternehmen treten und Absprachen erreichen", erklärt Rademacher. Die Fraktion "FDP & DIE STADTGESTALTER" will eine Prüfung über mögliche Pilotprojekte im Stadtgebiet anstoßen und greift damit eine Idee des Städtetages NRW auf. 

 

Mit digitalen Lösungen soll auch die Innenstadt kurzfristig entlastet werden. "Andere Städte machen es vor. Wenn ich in Freiburg in die Parkgarage "Karlsbad" fahre, zeigen digitale Tafeln, auf welcher Ebene wie viele Parkplätze frei sind. Dabei werden auch die Parkplatznummern, Angaben zu freien Behindertenparkplätzen und zu E-Ladesäulen gebracht. Mit grünen Pfeilen und roten Kreuzen wird dann der Autofahrer direkt zu den freien Parkboxen geleitet. Das will ich auch für Bochum", sagt Rademacher. 

 

Technisch wird dies durch Sensoren gelöst, die erkennen ob ein Stellplatz belegt ist oder nicht. "Das ist kein Hexenwerk, sondern führt das vorhandene Parkleitsystem konsequent im inneren der Parkhäuser fort. Damit werden die Parkhäuser attraktiver und der Suchverkehr für die Parkplätze am Straßenrand würde abnehmen." Die Stadt könne dabei auf Systeme zurückgreifen, die Dienstleister anbieten und müsse das Rad nicht selbst neu erfinden, erklärt Rademacher abschließend.