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Situation am Buddenberg-Platz immer noch nicht entspannt.

FDP-Ratsfraktion erneuert Forderung nach Trinkerraum.

Luisa-Maximiliane Pischel, sozialpolitische Sprecherin der FDP-Ratsfraktion Bochum
Luisa-Maximiliane Pischel, sozialpolitische Sprecherin der FDP-Ratsfraktion Bochum

„Sicher, sauber, sozial. So sollte der Buddenbergplatz werden, verkündete Oberbürgermeister Thomas Eiskirch im November 2018. Die Realität im Januar 2021 ist leider eine andere. Denn die getroffenen Maßnahmen haben nicht gereicht, um die Situation nachhaltig zu entspannen“, so Luisa-Maximiliane Pischel, sozialpolitische Sprecherin der FDP-Ratsfraktion Bochum. „Vielmehr ist während der COVID-19-Pandemie der Hinterausgang des Hauptbahnhofes wieder stärker zum Treffpunkt von Obdachlosen und der Alkoholabhängigen geworden, weil Aufenthaltsalternativen fehlen. Und es stellt sich bei manchen Passanten weiterhin ein subjektives Unsicherheitsgefühl ein.“

Die rot-grüne Koalition in der Bezirksvertretung Bochum-Mitte fordert nun mehr ambulante Treffpunkte für Abhängigkeitserkrankte mit fachlicher Begleitung. „Einen ähnlichen Ansatz haben wir im Herbst 2019 verfolgt, als wir einen Trinkerraum nach Dortmunder Vorbild gefordert haben“, so Pischel weiter. „Dort dürften mitgebrachte leichte Alkoholika getrunken werden. Andere Drogen hingegen sind streng verboten. Wasser und andere nicht-alkoholische Getränke können zu einem niedrigen Preis erworben worden. Hinter der Theke finden die Menschen Sozialarbeiter, denen sie sich anvertrauen können und die weitergehende Hilfen vermittelt können.“

Pischel weiter: „Die Verwaltung hat damals ausgeführt, dass in Bochum der Großteil der so genannten Trinkerszene bereits Kontakt zum Hilfesystem der Stadt habe. Das reicht offenkundig nicht aus, zumal sich durch die Beschränkungen während der Pandemie die Zahl der Menschen, die sich in Abhängigkeiten flüchten, um ihren Problemen zu entgehen, noch vergrößert haben könnte.“

„Ziel von neuen Maßnahmen darf jedenfalls keine schlichte Verdrängung sein, weil den Betroffenen damit nicht geholfen wird und dadurch Probleme nur an andere Orte verlagert werden. Vielmehr müssen niedrigschwellige Hilfen angeboten werden, um einen Ausweg aus schwierigen Lebenssituationen zu finden. Gerade im Winter oder bei Regen reichen zudem die Möglichkeiten, sich tagsüber an einem geschützten Ort aufzuhalten, offenbar nicht aus“, so Pischel abschließend.