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Haltt: „Neue Partnerstädte müssen für Zukunft und nicht für Vergangenheit stehen.“

FDP-Ratsfraktion warnt vor übereilten Entscheidungen.

Felix Haltt, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Bochum
Felix Haltt, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Bochum

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Axel Schäfer hat vorgeschlagen, dass anlässlich des 700-jährigen Stadtjubiläums Bochum neue Partnerschaften knüpft. „Bochum hat mit Sheffield, Oviedo, Donezk, Nordhausen und Tsukuba bereits fünf Partnerstädte. Diese Partnerschaften zu leben, ist jedoch nicht immer ganz leicht. Offizielle Kontakte schlafen schon mal ein oder sind gar nicht möglich, wie uns das Beispiel Donezk schmerzhaft vor Augen führt“, erläutert Felix Haltt, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Bochum. „Neue Partnerschaften sollten daher nicht einfach übers Knie gebrochen werden.“

 

Haltt weiter: „Axel Schäfer ist ein überzeugter Europäer. Das kann man auch seinen Partnerschaftsvorschlägen Bialystok, Mons und Livorno entnehmen. Die Vorstellung, eine neue Städtepartnerschaft noch im Bochumer Jubiläumsjahr in trockene Tücher zu bringen, ist jedoch realitätsfern. Bei der Partnerschaft mit dem japanischen Tsukuba war ein Prozess vorgeschaltet, der gut zwei Jahre dauerte. Die Ratsfraktionen waren über den damals bestehenden ‚Blauen Tisch‘, an dem über Fragen der Städtepartnerschaften beraten wurden, eng eingebunden. Nun müsste der Prozess über den Ausschuss für Strukturentwicklung, Digitalisierung und Europa organisiert werden.“

 

„Bereits am ‚Blauen Tisch‘ ist die Idee diskutiert worden, eine französisch-sprachige Stadt für eine neue Partnerschaft zu gewinnen. Wenn man sich wirklich dafür entschließt, eine weitere Partnerschaft einzugehen, sollte das Profil stimmig sein“, so Haltt weiter. „Neue Partnerschaften sollten für Zukunft und nicht für eine ähnliche Vergangenheit stehen. Universitätsstädte bieten sich daher deutlich eher an als Städte, in denen es früher auch Bergbau gab. Auch eine breite Kulturlandschaft könnte ein verbindendes Element sein.“

 

„Oberbürgermeister Thomas Eiskirch soll laut Presseberichten bereits in die Entwicklung neuer Partnerschaften involviert sein. Wir wollen daher mit einer Anfrage im Ausschuss für Strukturentwicklung, Digitalisierung und Europa in Erfahrung bringen, ob es tatsächlich schon Vorüberlegungen gibt. Neue Partnerschaften dürften jedenfalls nicht am Stadtrat vorbei entwickelt werden“, so Haltt abschließend.