· 

Haltt: "Toilette für alle muss Priorität bei der Umsetzung bekommen."

FDP-Ratsfraktion befürchtet jahrelange Wartezeit bei der Realisierung.

Felix Haltt, Vorsitzender der FDP-Ratsfraktion
Felix Haltt, Vorsitzender der FDP-Ratsfraktion

In der letzten Ratssitzung wurde die Stadtverwaltung beauftragt, neue Kernaktivitäten im Rahmen der Bochum-Strategie zu planen und umzusetzen. Eine der Kernaktivitäten beinhaltet ein Gesamtkonzept für „Bochums stille Örtchen“, damit soll auch das inklusive Angebot der sogenannten Toilette für alle umgesetzt werden. „2017 bin ich auf das Thema Toilette für alle aufmerksam geworden, meine damalige Fraktion stellte dazu dann eine Anfrage im Gesundheitsausschuss. Ein Jahr später beauftragte der Hauptausschuss sogar die Verwaltung mit der Prüfung der Umsetzung“, so Felix Haltt, Vorsitzender der FDP-Fraktion.  

„Seitdem gab es viele Berichte und Sachstände. Es bildete sich eine Projektgruppe in der Verwaltung. Der USB machte sogar eine Ortsbegehung in Xanten, um eine dort im Rahmen eines Gesamtkonzeptes zur Barrierefreiheit realisierten Toilette für alle zu begutachten. Aber so richtig vorangekommen ist man immer noch nicht.“

 

In einer „Toilette für alle“ finden vor allem Menschen mit komplexen Behinderungen alles, was sie für ihre persönliche Hygiene brauchen. Die Toilettenräume sind groß genug, es gibt zudem eine Liege und einen Personen-Lifter.

 

Haltt weiter: „Im besonderen Bereich der Bochumer Innenstadt hatte die Verwaltung schon mal bis zu drei Standorte für eine Toilette für alle vorgesehen. 2020 konnte ein Standort im Bermuda-Dreieck jedoch leider nicht umgesetzt werden. Auch im Haus des Wissens ist eine Toilette für alle geplant, doch das Bauprojekt wird voraussichtlich erst Ende 2026 fertiggestellt. Das würde bedeuten, dass es womöglich von der ersten politischen Befassung bis zur Realisierung einer Toilette für alle ganze neun Jahre dauern würde. Das wäre deutlich zu lang.“

 

„So früh im Jahr ist es noch nicht zu spät für gute Vorsätze. Die baldige Realisierung einer Toilette für alle in der Bochumer Innenstadt sollte sich die Verwaltung ernsthaft vornehmen. Eine Toilette für alle würde Menschen mit komplexen Behinderungen, die Teilnahme am öffentlichen Leben deutlich vereinfachen“, so Haltt abschließend.