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FDP macht sich für Theater für Blinde stark.

Live-Audiokommentar kann Barrierefreiheit im Schauspielhaus erhöhen.

Dennis Rademacher, FDP-Bezirksvertreter in Bochum-Mitte
Dennis Rademacher, FDP-Bezirksvertreter in Bochum-Mitte

Mit einer Anfrage in der Bezirksvertretung Bochum-Mitte macht sich die FDP für die Barrierefreiheit in Kultureinrichtungen im Bezirk stark. Einen besonderen Fokus legen die Freien Demokraten auf Audiodeskriptionen für Menschen mit Sehbehinderungen im Schauspielhaus. „Über ein Kopfhörersysteme kann ein Live-Kommentar des Geschehens auf der Bühne eingesprochen werden. Das macht das Theater in Leipzig, aber auch der VfL Bochum bei seinen Heimspielen bereits seit einigen Jahren, um Menschen mit Sehbehinderung einen Besuch zu ermöglichen“, so FDP-Bezirksvertreter Dennis Rademacher und Léon Beck, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Fraktion im Rat und beratendes Ratsmitglied in der Bezirksvertretung Bochum-Mitte.

 

“Die Audiodeskriptionen werden in den Dialogpausen eingesprochen. Dabei werden die aktuellen Handlungen, Kostüme, Rollen und Bühnenbild beschrieben. Darüber Erhalten auch Sehbehinderte einen Eindruck des eigentlich ausschließlich visuellen Geschehens. Bei Hörfilmen hat sich dieses Format bereits etabliert. Aber auch im Theaterbereich wird das Verfahren der Audiodeskriptionen angewandt und über Funkkopfhörer verfügbar gemacht”, erklären Rademacher und Beck.

Léon Beck, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Fraktion im Rat und beratendes Ratsmitglied in der Bezirksvertretung Bochum-Mitte
Léon Beck, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Fraktion im Rat und beratendes Ratsmitglied in der Bezirksvertretung Bochum-Mitte

“Das Stadttheater Leipzig arbeitet seit 2013 mit speziellen Vorführungen für Sehbehinderte. Dazu gehört neben dem Live-Audiokommentar auch eine Begehung der Bühne, um vor dem eigentlichen Stück ein haptisches Wahrnehmen von Kostümen und Kulisse zu ermöglichen. Dieses Programm wurde in 2018 mit verschiedenen Preisen aus dem Bereich der Inklusion ausgezeichnet. Leipzig gilt auch als Beispiel für ein Audiodeskriptionsprojekts in Berlin, an dem sich fünf Theaterinstitutionen dort beteiligen”, so Rademacher und Beck.

Die FDP nimmt diese Beispiele auf, um Kultur auch in Bochum erlebbarer für Menschen mit Sehbehinderung zu machen, nachdem bislang bereits Induktionsschleifen für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen eingebaut worden waren. “Wir wollen abgleichen, welche Angebote bislang verfügbar und wo noch Chancen auf Verbesserung vorhanden sind. Insbesondere die Audiodeskription über Kopfhörer soll in Bochum ein standardisierter Teil des Programms werden. Bislang sind dazu keine Informationen verfügbar”, so Rademacher und Beck. “Hier kann das Schauspielhaus vielleicht auch die Erfahrungen, die der VfL bereits mit seinem Live-Kommentar für Menschen mit Sehbehinderungen im Ruhrstadion gesammelt hat.”

“Auch baulich kann das Schauspielhaus vielleicht noch etwas für die Begehbarkeit von Sehbehinderte tun, z.b. durch taktile Elemente. Durch Corona ist der Regelbetrieb aktuell unterbrochen. Genau die richtige Zeit, um sich Gedanken für Verbesserungen zu machen”, so Rademacher und Beck abschließend.